Nie mehr Genfood?
Das hört man äußerst selten, aber dann umso lieber: Den jüngsten Vorschlag aus dem Verbraucherschutzministerium (BMEVL) finden tatsächlich alle gut - foodwatch, Greenpeace, die Biobranche und mit ihnen eine breite Allianz von Verbraucherschutz- und Umweltverbänden.
Da hat sich doch das Verbraucherschutzministerium endlich durch gerungen, ein neues Etikett auf Lebensmittelverpackungen einzuführen. Es soll künftig garantieren, dass drin ist, was drauf steht, nämlich kein Genfood. Sollte der Vorschlag vom Wochenende tatsächlich Gesetz werden, dann würde damit eine eklatante Lücke in Sachen Kennzeichnungspflicht geschlossen werden. Zwar mussten schon seit Jahren laut EU-Richtlinie Lebensmittel, die direkt Gen-Pflanzen enthalten wie etwa Dosenmais, mit dem Hinweis "gentechnisch verändert" gekennzeichnet werden. Fleisch oder Fisch von Tieren, die mit Genfutter aufgezogen wurden, brauchten allerdings nicht extra deklariert zu werden. Das geplante Etikett "Ohne Gentechnik" soll diese gefährliche Grauzone endlich schließen. Morgen befasst sich der Verbraucherausschuss des Bundestags mit dem Vorschlag aus dem Ministerium.
Schon den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sehen viele Bürger kritisch. Ohne es zu wissen, unterstützen sie jedoch den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft, denn sie kaufen Milch, Eier, Fleisch und weiterverarbeitete Lebensmittel von Tieren, die gentechnisch veränderte Futtermittel gefressen haben.
Trotz aller Unbedenklichkeitsbeteuerungen von Seiten der Industrie sind - so belegen viele Umfragen - nach wie vor drei Viertel aller Bundesbürger gegen Gentechnik im Essen. Mit dem Vorstoß aus dem Ministerium könnte dem Willen der Verbraucher zum einen wirksam Rechnung getragen werden. Außerdem kann man mit dem geplanten Label endlich über den Einkaufskorb Politik zu machen. Eine feine Sache!
Auch die Biobranche ist begeistert. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, sagt: "Lebensmittel aus ökologischem Landbau werden definitionsgemäß ohne Gentechnik erzeugt. Biobauern würden geschützt, wenn ihre konventionellen Nachbarn motiviert werden, ebenfalls ohne Gentechnik zu arbeiten."
Doch nicht alle sind laut Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace, von der Einführung des Labels in der geplanten Form begeistert. "Der Deutsche Raiffeisenverband und der BLL haben immer für überzogen strenge Kriterien gekämpft. Die Strategie der Verbände ist, dass möglichst wenig Lebensmittel diesen Aufdruck tragen. So soll der Eindruck entstehen, dass die Gentechnik eh schon in allen Lebensmitteln ist und der Siegeszug von Gen-Pflanzen sich nicht mehr aufhalten lässt."
Greenpeace hat deshalb schon vor Jahren einen Einkaufsratgeber (pdf, 683 KB) ins Netz gestellt. Wer sicher gehen will, dass nur Lebensmittel frei von Gentechnik in seinem Einkaufswagen landen, der sollte hier unbedingt mal reinschauen. Sollte das Etikett "Ohne Gentechnik" kommen, könnten sich die Umweltschützer diesen Verbraucherservice bald sparen.
Da hat sich doch das Verbraucherschutzministerium endlich durch gerungen, ein neues Etikett auf Lebensmittelverpackungen einzuführen. Es soll künftig garantieren, dass drin ist, was drauf steht, nämlich kein Genfood. Sollte der Vorschlag vom Wochenende tatsächlich Gesetz werden, dann würde damit eine eklatante Lücke in Sachen Kennzeichnungspflicht geschlossen werden. Zwar mussten schon seit Jahren laut EU-Richtlinie Lebensmittel, die direkt Gen-Pflanzen enthalten wie etwa Dosenmais, mit dem Hinweis "gentechnisch verändert" gekennzeichnet werden. Fleisch oder Fisch von Tieren, die mit Genfutter aufgezogen wurden, brauchten allerdings nicht extra deklariert zu werden. Das geplante Etikett "Ohne Gentechnik" soll diese gefährliche Grauzone endlich schließen. Morgen befasst sich der Verbraucherausschuss des Bundestags mit dem Vorschlag aus dem Ministerium.
Schon den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sehen viele Bürger kritisch. Ohne es zu wissen, unterstützen sie jedoch den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft, denn sie kaufen Milch, Eier, Fleisch und weiterverarbeitete Lebensmittel von Tieren, die gentechnisch veränderte Futtermittel gefressen haben.
Trotz aller Unbedenklichkeitsbeteuerungen von Seiten der Industrie sind - so belegen viele Umfragen - nach wie vor drei Viertel aller Bundesbürger gegen Gentechnik im Essen. Mit dem Vorstoß aus dem Ministerium könnte dem Willen der Verbraucher zum einen wirksam Rechnung getragen werden. Außerdem kann man mit dem geplanten Label endlich über den Einkaufskorb Politik zu machen. Eine feine Sache!
Auch die Biobranche ist begeistert. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, sagt: "Lebensmittel aus ökologischem Landbau werden definitionsgemäß ohne Gentechnik erzeugt. Biobauern würden geschützt, wenn ihre konventionellen Nachbarn motiviert werden, ebenfalls ohne Gentechnik zu arbeiten."
Doch nicht alle sind laut Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace, von der Einführung des Labels in der geplanten Form begeistert. "Der Deutsche Raiffeisenverband und der BLL haben immer für überzogen strenge Kriterien gekämpft. Die Strategie der Verbände ist, dass möglichst wenig Lebensmittel diesen Aufdruck tragen. So soll der Eindruck entstehen, dass die Gentechnik eh schon in allen Lebensmitteln ist und der Siegeszug von Gen-Pflanzen sich nicht mehr aufhalten lässt."
Greenpeace hat deshalb schon vor Jahren einen Einkaufsratgeber (pdf, 683 KB) ins Netz gestellt. Wer sicher gehen will, dass nur Lebensmittel frei von Gentechnik in seinem Einkaufswagen landen, der sollte hier unbedingt mal reinschauen. Sollte das Etikett "Ohne Gentechnik" kommen, könnten sich die Umweltschützer diesen Verbraucherservice bald sparen.
Orantes - 15. Jan, 10:16