Denkzettel zum Gedenktag

Nun hatten sich sechs Augsburger zum bevorstehenden "Feiertag" was ganz Besonderes. ausgedacht. Mit einer groß angelegten Plakataktion wollten sie auch in ihrer Heimatstadt an Hitlers Stellvertreter erinnern - doch das Vorhaben ging gründlich in die Hosen. Einer Zivilstreife waren die braunen Aktivisten in der Nacht auf Mariä Himmelfahrt aufgefallen, weil sie in ihrem Wagen zu sechst (!) durch die City kurvten. Die Beamten folgten unauffällig und Am Schwall stellten sie das "Kommando Rudolf Heß", das gerade zur Tat schreiten wollte. In flagranti wurden die Kameraden (16 bis 36) beim Plakatekleben geschnappt.
Im Auto fanden die Schupos haufenweise belastendes Material: sechs mit rechten Parolen bekritzelte Bettlaken, hunderte Flyer, etwa 100 Plakate und Werkzeug. Polizeihauptkommissar Manfred Gottschalk: "Die Inhalte der Plakate stellen eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus dar. Die Beschuldigten, die teilweise der Jugendorganisation JN der NPD angehören, werden wegen Verdachts der Volksverhetzung angezeigt. Sie wurden nach der Aufnahme der erforderlichen Daten wieder entlassen bzw. ihren Erziehungsberechtigten zugeführt. Die Ermittlungen zum Gesamtsachverhalt dauern noch an."
Doch damit nicht genug: Der 36-jährige Fahrer hatte sich offenbar vorher ordentlich einen hinter die Binde gekippt. Beim Alkotest wurden bei ihm respektable 1,2 Promille festgestellt. Neben einer kostspieligen Anzeige wegen Volksverhetzung kassiert er jetzt obendrein auch noch ein Fahrverbot, sieben Punkte und eine saftige Geldstrafe. Da fehlen einem die Worte!
Orantes - 16. Aug, 13:48