Google & Co machen Verlagen das Leben schwer

Die Mehrheit der deutschen Journalisten glaubt, dass der Einfluss der Verlage auf die Medienbranche abnehmen wird (36 Prozent). Immerhin sieben Prozent attestieren sogar, dass die Verlage gegenüber Google & Co ,keine Chance' haben werden. Für die digitale Zukunft sind deutsche Verlage nur mäßig gerüstet sagt mehr als die Hälfte der Befragten.
Erstaunlich positiv beurteilen Journalisten das Phänomen des Bürgerjournalismus. Für mehr als 40 Prozent der Befragten ist er eine Bereicherung des Journalismus. Lediglich 15 Prozent halten das Engagement der Hobby-Schreiber für eine Gefahr. Die Zukunft der gedruckten Tageszeitung sehen Journalisten zuversichtlich. In zehn Jahren werde die Zeitung noch immer überwiegend auf Papier produziert werden, glaubt fast die Hälfte. Nach wie vor aber ist die Tageszeitung für Journalisten eine sehr wichtige Informationsquelle. Das sagen 81 Prozent.
Nachdem Web 2.0 als Modethema die Medienbranche dominiert hat, ist mittlerweile Realismus im Umgang mit diesem Thema eingekehrt. Für die meisten befragten Redakteure ist Web 2.0 deshalb heute auch nicht mehr und nicht weniger als die logische Weiterentwicklung des Internets. Nur noch ein Prozent spricht von einer "digitalen Revolution".
In den Redaktionen herrscht Unsicherheit, was die neuen Phänomene für den eigenen Arbeitsplatz bedeuten. Zwar sagt fast ein Drittel der Befragten, dass Web 2.0-Angebote eine hohe (25 Prozent) oder sogar sehr hohe (fünf Prozent) Relevanz für die journalistische Arbeit haben, aber weniger als fünf Prozent nutzen Blogs häufig als Quelle oder zur Themenfindung. Am meisten kritisieren Journalisten an Blogs die mangelnde Glaubwürdigkeit (27 Prozent) und die fehlenden journalistischen Standards (26 Prozent). Besonders geschätzt werden allerdings die Vielfalt der Meinungen (27 Prozent) und die Unterstützung der Blogs bei der Ideenfindung (18 Prozent). Wichtigstes Kriterium für die Glaubwürdigkeit eines Blogs ist der Autor. Das sagt gut ein Drittel der Befragten. Immerhin mehr als jeder zehnte Journalist führt heute ein eigenes Blog oder kommentiert in anderen Blogs.
Die dpa-Tochter news aktuell wertete für die Studie '2.0 und dann?' die Antworten von insgesamt 1.195 Journalisten aus. 59 Prozent aller Teilnehmer sind im Printbereich tätig, 19 Prozent bei einem Onlinemedium. 21 Prozent arbeiten für Hörfunk, Fernsehen oder sonstige Medien. Zwei Drittel der Teilnehmer sind männlich. Das Alter der Befragten liegt zu mehr als zwei Dritteln zwischen 30 und 50 Jahren. Die Onlinebefragung fand im Mai 2007 statt."
Quelle: news aktuell
Orantes - 12. Jul, 11:39