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Kasachen, Koks und ein Badboy aus Schwabmünchen

Auch oder gerade am dritten Adventswochenende ging's laut Polizeibericht wieder mal heiß her unter Augsburger Dächern.

Drei Kasachen machten den Anfang. Schon am frühen Samstag Abend hatten Nachbarn die Polizei in die Leipziger Straße gerufen. Ein fürchterlicher Streit müsse unter den Kasachen toben. 20 Uhr, zwei Streifenwagen rückten an, die Schupos klingelten - keine Reaktion. Eine letzte Warnung vor dem gewaltsamen Sturm, da öffnete doch einer die Tür - und den Beamten bot sich ein grässliches Bild. Da stand ein Sturz trunkener Kasache (39) in Unterhosen, Blut verschmiert und mächtig schlecht drauf vor ihnen. Klare Sache: Pfefferspray, fixieren, fertig, weiter geht's. Wenig einladend auch der Rest der Bruchbude: alles voller Blut, Müll, Scherben und Speiseresten und mitten drin der ebenfalls lädierte Schwager (29) samt Freundin - Sie ahnen's, beide stockvoll.

Schnell war klar, dass die Schwager schon kurz nach Beginn der kleinen Geburtstagsparty die Fäuste gereckt hatten, der eine in eine Glasvitrine fiel, sich die Hände aufschnitt, und sich dafür mit kräftigen Fausthieben revanchierte. Achja, immerhin hatten die zwei Raufbolde nicht ihre eigene Bude verwüstet. Noch während der Klärung der Fakten trafen die eigentlichen Mieter ein, witzig. Wegen Körperverletzung müssen sie jetzt zwar vor Gericht, der Rest wird aber wohl eher kasachisch erledigt.

Nur zwei Stunden später und erneut macht ein Mann in Unterhosen Ärger. Wieder waren's die Nachbarn, die sorgenvoll zum Telefon gegriffen hatten. Hatte ihr Vis-a-vis (21) doch gerade die Scheibe der Eingangstür zum Haus in der Flemmingstraße zerdeppert, war schnurstracks in den Keller zum Holz hacken geeilt und bedrohte jeden mit der Axt, der es wagte, ihn zu stören. Als genug Holz geschlagen war, zog er sich in seine Wohnung, um das wohl Unvermeidliche zu tun. Der offenbar etwas derangierte Youngster dimmte zuerst das Licht, zog sich bis auf die Unterhosen aus und schlug alles kurz und klein - bevorzugt Spiegel, Glasscheiben, Glastisch etc.. Oje.

Jetzt erst kam die Polizei ins Spiel. Im Treppenhaus schon alles voller Blut, bedrohlicher Krach aus der Wohnung. Zugriff, sofort. Mit gezogenen Waffen durchsuchten die Beamten das Trümmerfeld und fanden den Rasenden schließlich: Blut verschmiert mit der Axt in der Hand hinter einer Zimmertür versteckt, in Unterhosen. Der Mann wurde überwältigt und gefesselt dem Notarzt übergeben. Das wollte er nicht und so wurde er ins Zentralklinikum verfrachtet. Auch hier war er aber nicht zu beruhigen. Immer wieder griff der 21-Jährige wütend Ärzte und Schwestern an. Sage und schreibe sechs Beamte mussten 'ran, um den Burschen ruhig zu stellen - selbstverständlich unter endlosen Tiraden wüstester Beschimpfungen.

Am Rande: Der 21-jährige Augsburger ist der Polizei seit langen Jahren als Konsument harter Drogen bekannt. Drei neue "Bekanntschaften" machten in diesem Sinne übrigens auch die Lindauer Fahnder am Wochenende im ICE. Samstagabend ging ihnen erst ein Italo-Kölner (33) ins Netz, der mit rund 50 Gramm Koks im Kittel auf dem Weg nach Innsbruck war; tags darauf ein deutsch-türkisches Pärchen (21/29) aus Altötting. Die beiden hatten für die Fahrt von Ulm nach Augsburg 85 Gramm Gras eingesteckt. Die sind jetzt konfisziert und der Türke (29) landete noch am selben Tag vor dem Haftrichter.

Natürlich gab's auch wieder massenhaft Einbrüche in der Stadt aufzunehmen, und zuguterletzt noch die Pflunze des Tages. "Gib mir alle Fünfziger und alle anderen Scheine!“ - so herrschte ein junger Schwabmünchner laut Polizeibericht heute früh gegen 4.15 Uhr den Kassier in der Tankstelle am Leonhardsberg an. Da klingelte der Backofen und das brachte den Räuber total ausser Tritt. Besorgt fragte er sein Opfer, ob er denn Alarm ausgelöst hätte? Das war zuviel - alle Autorität futsch. Der Angestellte lachte den 28-Jährigen laut aus und riet ihm, besser einfach abzuhauen. Und als sein Opfer nicht mal mehr auf die Forderung nach Zigaretten eingehen wollte und stattdessen souverän den Notruf drückte, gab der "Gangster" Fersengeld.

Mit der Beschreibung des Täters in der Tasche hatte die Polizei leichtes Spiel. Noch in Nähe des Tatorts schnappten sie den Badboy nach nur wenigen Minuten; kein Wunder, seine Tarnung - Kapuzenpulli - war aufgeflogen.

Das war's für heute aus der kommunalen Welt des Verbrechens.

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