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Panorama

Donnerstag, 8. November 2007

BOBs für alle - super

BOBsDie Kandidaten stehen zwar seit Anfang Oktober fest. Bis 15. November können jetzt aber Onliner in der ganzen Welt ihre Favoriten aus 150 Blogs und Podcasts auswählen. Die Rede ist vom inzwischen vierten Internationalen Weblog Award - The BOBS 2007, den die Deutsche Welle auch heuer wieder ausruft. Unabhängig davon bestimmt eine Jury aus Medienwissenschaftlern, Journalisten und Bloggern in allen Kategorien (Best Weblog, Best Podcast, Best Videoblog, Reporter ohne Grenzen Award, Blogwurst Award, Best Weblog/Sprache) ihre Champions.

Mit ihren BOBs will die Deutsche Welle die Meinungs- und Medienfreiheit weltweit fördern und zugleich einem breiten Publikum über die Vielfalt der internationalen Blogosphäre die Augen öffnen. Reinklicken in die nominierten Seiten lohnt sich und überhaupt: Stimmen Sie doch einfach mit ab! Die BOBS werden übrigens am 15. November im Museum für Kommunikation in Berlin vergeben. Und man höre und staune: Der Eintritt ist frei und jeder willkommen. Schöne neue Welt 2.0.

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Dienstag, 30. Oktober 2007

Nix wie weg: über 150.000 Deutschen reicht's endgültig

Pilgrim FahtersDa schau her: Was das Statistische Bundesamt heute als Zahl der Woche rausgibt, das sollte nachdenklich machen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der 155.300 im vergangenen Jahr emigrierten Deutschen sind Männer. Nun läge bei übellaunigen Zeitgenossen ja der Verdacht nahe, die deutschen Frauen seien Schuld an der Flucht - wären die beliebtesten Zielländer Thailand, Kuba oder etwa die DomRep. Aber nein, ausgerechnet in die Schweiz (18.000; 12 Prozent), die USA (13.800; neun Prozent) oder nach Österreich (10.300; sieben Prozent) zieht's die Auswanderer.

Es muss also andere Gründe geben: Arbeitslosigkeit? Die deutsche Bürokratie? Das Wetter? Innenminister Schäuble? Thomas Gottschalk kann's auch nicht sein, denn im Dreiländereck flimmert Wetten dass . . . ja ähnlich gnadenlos in der Kiste. Leider liefert das Statistische Bundesamt in dem Fall die Antwort nicht mit.

Erstaunlich: In 2006 haben so viele Deutsche wie seit 1954 nicht mehr für immer dem Land den Rücken gekehrt - trotz Großer Koalition. Und im Schnitt waren sie 32,2 Jahre alt, die Männer absolut 2,5 Jahre älter. Betrachtet man dann auch noch ausgewählte Altersgruppen geschlechtsübergreifend, dann fällt auf, dass die 18 bis 50-Jährigen identische Präferenzen in der Wahl ihres Fluchtorts haben: Platz eins ist die Schweiz mit 7.800 Männern und 6.500 Frauen. Ab 50 zieht's die Herrschaften dann auch eher gemeinsam gen Süden. Spanien hieß in 2006 das Land der Träume für 1.100 bzw. 800 Oldies. Ade, Olé!

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Freitag, 26. Oktober 2007

Stasi 2.0 - Der Vergleich ist gestattet

Soeben gesichtet: Laut dataloo hat die Staatsanwaltschaft München den Informatikstudenten Thomas Knittel vom Vorwurf der Beleidigung frei gesprochen. Wie dereinst berichtet, war der 22-Jährige Anfang September in Schwabing in eine Polizeikontrolle geraten - mit der berüchtigten Schäublone im Heckfenster. Die Schutzmänner witterten sofort ein Delikt und zeigten den Übeltäter an.

Schaeuble bringt Licht ins DunkelNach über einem Monat jetzt endlich die erlösende Nachricht: Das beschlagnahmte Stasi 2.0 Plakat liefert nachweislich keinerlei Grundlage für eine weitere Strafverfolgung. Der stille Protest hatte hohe Wellen geschlagen - die sind geglättet. Eine beruhigende Nachricht. Alles andere wäre auch wirklich sehr verwunderlich gewesen.

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Donnerstag, 25. Oktober 2007

Tiefe Blicke ins Körperinnere

Tiefe Blicke ins InnereGenau diese gewährt maßstäbe, das wissenschaftsjournalistische Magazin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in seiner neuesten Ausgabe. Heft acht mit dem Titel "Innenansichten" schaut ins Innere des menschlichen Körpers - mit so bekannten Werkzeugen wie Ultraschall oder Röntgenstrahlen, auch mit Vertretern der Spezies "Trojanisches Pferd" - oder einfach mit Licht.

"Alles begann mit dem Skalpell - und mit so mutigen Leuten wie Leonardo da Vinci, der sein Leben riskierte und heimlich, gegen das Verbot der Kirche, tote Menschen aufschnitt, weil er endlich mehr darüber erfahren wollte, wie es ,da innen' aussieht. Erst seit etwas über hundert Jahren kann man das auch am lebenden Menschen und ohne Blutvergießen erledigen. Röntgens X-Strahlen waren das erste Werkzeug, mit dem sich Bilder aus dem Inneren des Körpers erzeugen ließen. Heute haben die Ärzte die Wahl zwischen vielen, sehr unterschiedlichen Verfahren: von der Kernspintomographie bis hin zu radioaktiven Markern, vom Skalpell (das gibt's noch, natürlich) bis hin zur Sprache.

All diesen Werkzeugen sind die Autoren der maßstäbe begegnet - auf der Frühchenstation, im Röntgenlabor oder in einer radiologischen Klinik. Sie haben sich ,in die Röhre' schieben lassen, bei der Psychiaterin auf die Couch gelegt und sich sogar in die Rechtsmedizin gewagt. Herausgekommen sind Berichte und Reportagen über menschliche Innenansichten, bei denen Sie immer mal wieder auch der PTB begegnen können. Denn die Medizin ist in vielen Fällen auch eine ,messende Wissenschaft'".

Die druckfrische Ausgabe - und das ist das Beste - kann man übrigens einzeln oder im Abonnement kostenlos via Mail (presse@ptb.de) bei der PTB bestellen.

Quelle: PTB

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Samstag, 13. Oktober 2007

Oskars für Datenkraken

Big Brother AwardGestern war's wieder soweit: Der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs - kurz FoeBuD - hat seine wenig begehrten BigBrotherAwards verliehen. Und die Jury hatte es dieses Jahr schwer. Es gab über 500 Nominierungen, so viele wie noch nie! Auch diesmal wurden 12 Preise vergeben, darunter in der Kategorie "Arbeitswelt" für die Novartis Pharma GmbH in Persona Dr. Peter Maag (CEO) wegen der Bespitzelung ihrer Arbeitnehmer. Da wurden Außendienstler von Detektiven überwacht, oder auch Mitarbeitern die Ergebnisse einer "Selbsteinschätzung" genannten Online-Befragung trotz ausdrücklich zugesicherter Vertraulichkeit nach kurzer Zeit personalisiert und mit Bewertung und Verbesserungsvorschlägen versehen aus der Personalabteilung zurück geschickt bekamen.

Die BigBrotherAwards Deutschland wurden ins Leben gerufen, um die öffentliche Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz zu fördern und den möglichen Missbrauch im Umgang mit Technik und Informationen zeigen. Und sie sind international vernetzt. In 14 europäischen Ländern sowie in Japan, Australien und in den USA werden fragwürdige Praktiken mit diesen Oskars des Datenschutzes ausgezeichnet. Die "Auszeichnungen für Datenkraken" wurden gestern auf einer großen Gala im Historischen Saal der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld verliehen.

Die JuryVon links nach rechts: padeluun (FoeBuD), Frank Rosengart (CCC), Rena Tangens (FoeBuD), Alvar C. Freude (Fitug), Dr. Frederik Roggan (HU), Karin Schuler (DVD), Werner Hülsmann (FifF), Dr. Rolf Gössner (Int. Liga f. Menschenrechte). Foto: Bernd Sieker

Seit 1998 werden die Awards in verschiedenen Ländern und seit dem Jahr 2000 auch in Deutschland an Firmen, Organisationen und Personen verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen. Der Name ist George Orwells negativer Utopie "1984" entlehnt, in der der Autor bereits Ende der Vierziger die Vision einer totalitären Überwachungsgesellschaft entwarf. Die Preisskulptur, eine von einer Glasscheibe durchtrennte und mit Bleiband gefesselte Figur, wurde von Peter Sommer entworfen. Sie zeigt eine Passage aus Aldous Huxleys "Schöne Neue Welt".

In der Kategorie „Regional“ geht der Preis an die Behörde für Bildung und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg für die Einrichtung eines Schülerzentralregisters mit dem (Neben-) Zweck, Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis aufzuspüren. Die Deutsche Bahn AG hat in der Kategorie „Wirtschaft“ abgeräumt, dafür, dass sie systematisch anonymes Reisen mit den Mitteln des faktischen Zwangs unmöglich macht: Beispiele gefällig? Auflösen von Fahrkartenschaltern, Automaten ohne Bargeldannahme, personalisierter Kauf im Internet, Abfrage des Geburtsdatums und Zwangsabgabe eines Bildes bei Bahncards, flächendeckende Videoüberwachung und ein RFID-Chip in der Bahncard 100 ohne Kunden zu informieren.

Und wer hat noch gewonnen? Die Hyatt-Hotelkette (Verbraucherschutz), die PTV Planung Transport Verkehr AG (Technik), Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (Politik), Generalbundesanwältin Monika Harms in der Kategorie "Behörden und Verwaltung“. Den BigBrotherAward hat sie sich verdient für systematische Briefkontrollen in Hamburg und die Anordnung, bei Gipfelgegnern Körpergeruchsproben aufzunehmen und zu konservieren. Professorin Harms hat übrigens auch den Publikumspreis für ihre Antiterror-Maßnahmen gegen Gegner des G8-Gipfels im Mai 2007 eingeheimst. Herzlichen Glückwunsch.

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Von wegen Bananenrepublik . . .

Liming ist die trinbagonische Kunst des Nichts-Tuns, für Essen und Trinken und Witzeerzählen. Liming entwickelte sich zu einer Lebensphilosophie, die man hierzulande bisweilen durchaus stärker integrieren könnte. Doch nicht nur in dieser Hinsicht sind uns die Insulaner auf Trinidad und Tobago voraus: auch in Sachen Pressefreiheit, so hat die Organisation Reporter ohne Grenzen jetzt in ihrer aktuellen Rangliste zur Pressefreiheit ermittelt.

Reporter ohne Grenzen
Zum nunmehr sechsten Mal hat ROG heuer von September 006 bis August 007 die Rangliste zur weltweiten Situation der Pressefreiheit ins Visier genommen. 169 Länder sind darin nach Kriterien wie etwa den registrierten Fälle von Medienzensur, Drohungen und tätlichen Angriffen gegenüber Journalisten, Medienkonzentration oder Redaktionsdurchsuchungen in einem Fragenkatalog bewertet worden.

Die Bundesrepublik landete auch heuer wieder - wer hätte das gedacht - nur im oberen Mittelfeld auf einem unrühmlichen Platz 20, noch hinter Trinidad und Tobago. Als vorbidliche Spitzenreiter präsentierten sich Island und Norwegen gleichauf mit 0,75, Estland (Rang drei) und der Slowakei (vier) - beide mit einer Bewertung von 1,0. Frankreich ist seit Sarkozy auf Platz 31 mit 9,75 Punkten abgerutscht und wer bislang an die Pressefreiheit in Israel geglaubt hat, der wird entsetzt sein über Rang 44. Und die meisten werden es geahnt haben: Auch die USA schneiden im globalen Ranking seit 9/11 nicht mehr sehr überzeugend ab: ein unrühmlicher 48. Platz für den Wegbereiter in Sachen Demokratie (Inland), Platz 111 für die ausländische US-Presse - gleichauf mit Kamerun.

Das Ende der Skala besetzen dagegen die üblichen Verdächtigen: Saudi-Arabien (148), China (163), Myanmar (164), Kuba (165). Eritrea glänzt als Schlusslicht

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Mittwoch, 10. Oktober 2007

Allmächd - Beckstein, der Beste für Bayern

Schon ab halb zehn waren gestern früh die Plätze auf der Pressetribüne mit bunten Zetteln bestückt: Phoenix-, BR-, Münchner Merkur-, Süddeutsche-, N24- Korrespondenten hatten sich rechtzeitig die Besten gesichert. Die Besucherreihen waren zum Bersten gefüllt, das Plenum zu diesem Zeitpunkt noch leer. Treppauf, treppab schlängelten sich die Übertragungskabel der Fernsehsender, im Hof lauerten Horden von Kamerateams und Korrespondenten auf die einfahrenden Limousinen - it's showtime im Zentrum der Macht. Grund für den Auflauf war die bevor stehende Inauguration Dr. Günther Becksteins zum bayerischen Ministerpräsidenten.

Warten auf Beckstein
Kurz vor elf strömten die Abgeordneten in den Saal, punkt 11 Uhr eröffnete Landtagspräsident Alois Glück dann endlich die 103. Plenarsitzung; einziger Tagesordnungspunkt war die Wahl des neuen Ministerpräsidenten. Und wie nicht anders zu erwarten, galten die ersten Worte dem scheidenden Übervater Dr. Edmund Stoiber. "Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre großen Leistungen." CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann ergriff als nächster das Wort und erwartungsgemäß folgte eine beispiellose Lobhudelei auf den scheidenden Ministerpräsidenten, ehe er den Neuen vorschlug: "Beckstein ist der beste Mann für Bayern".

Volles Plenum
Weit weniger euphorisch doch ziemlich staatstragend verabschiedete als nächster SPD-Fraktionsvorsitzender Franz Maget Stoiber, nicht ohne auf die "quälende Hängepartie" der Amtsübergabe an die beiden Kronprinzen Beckstein und Huber zu kritisieren. Und prophetisch gab er zum Besten: "In einem Jahr werden die Karten neu gemischt." Weitaus bissiger ging Grünenfraktionschefin Margarete Bause zu Werke: "Es ist das vorläufige Ende einer Monate langen Schmierenkomödie, in der Sie sich alle nicht mit Ruhm bekleckert haben. Dieses Ende ist längst überfällig." Für ihre Fraktion sprach sie auch ein weiteres Problem an: "Sie, Herr Beckstein sind ja Teil eines Tandems. Ich hoffe, das ist nicht so zu verstehen, dass Sie jetzt zusammen mit Erwin Huber die Fehler machen, die Edmund Stoiber ganz alleine fertig gebracht hat."

Guenther Becksteins VereidigungSchließlich hatten sich alle drei Fraktionschefs ihre Anliegen von der Seele geredet und Alois Glück startete die "Wahl" zum neuen Ministerpräsidenten (bei der Zweidrittelmehrheit der CSU eine reine Formsache). Nach der Auszählung stand das Ergebnis fest: 178 Stimmzettel waren abgegeben worden, davon 122 für Beckstein, 53 Neinstimmen, zwei Enthaltungen und eine war sogar ungültig. Ein Spaßvogel im Plenum hatte Söder zur Wahl vorgeschlagen . . .

Wenige Minuten später bat Glück Dr. Beckstein nach vorne zur Vereidigung und schloss mit den Worten: "Alles Gute, viel Kraft und Gottes Segen." Den wird er brauchen . . ..

Danach ging's zum Empfang in den Steinernen Saal - hunderte wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen, vorbei am Phoenix-Kommentatoren-Set. Und danach ging's natürlich gleich wieder mit voller Kraft an die Arbeit.

Zitate des Tages:

Joachim Herrmann:
"Edmund, du hast mit fast unglaublichem Einsatz das Erbe Deiner großartigen Vorgänger gemehrt. Danke für Deine großartigen Verdienste. (...) Ein herzliches Vergelt's Gott für Eure großartigen Verdienste am Freistaat Bayern."

Franz Maget:
"Sie kommen in dieses Amt nur, weil dem der Sturz Stoibers vorausgegangen ist."
"Uns wären Neuwahlen lieber gewesen."
"Wir erwarten weniger Staatskanzlei und mehr Ressortverantwortung."
"Wir erwarten eine Verkleinerung des Kabinetts."
"Ich wünsche unserem Land, dass Sie uns positiv überraschen."

Margarete Bause:
"Ich glaube, wenn sich wirklich jemand von Herzen über Ihren Abschied freut, dann ist es Ihre Frau, Herr Stoiber."
"Die Gespräche mit Karin Stoiber waren meistens besser als mit Ihnen Herr Stoiber."
"Warum also müssen wir heute einen neuen Ministerpräsidenten wählen? Weil sie seiner überdrüssig geworden sind? Weil Frau Pauli ihn aus dem Amt gejagt hat? Weil die Nachwuchshoffnungen Beckstein und Huber endlich auch noch was werden wollten? Was war's denn nun?"

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Sonntag, 7. Oktober 2007

Annas Telefonnummer . . .

Auf den Tag genau ein Jahr ist es heute her, dass die russische Journalistin Anna Politkowskaja feige ermordet wurde. Politkowskaja erregte internationales Aufsehen mit ihrer ungeschönten Berichterstattung über den Wahnsinn Tschetschien. Die Reporter ohne Grenzen fordern am ersten Jahrestag weitere Ermittlungen, denn das scheußliche Verbrechen ist bis heute ungesühnt.

Die 48-jährige Anna Stepanowna Politkowskaja war eine der couragiertesten Kritiker des Krieges Russlands gegen die ehemalige Enklave Tschetschenien. Unerschrocken dokumentierte sie die unzähligen grausamen Menschenrechtsverletzungen. Sie war Reporterin, Autorin und Aktivistin für Menschenrechte. Sie wurde bekannt durch Reportagen und Bücher über den unseligen Krieg, über Korruption im Verteidigungsministerium und dem Oberkommando der Streitkräfte in Tschetschenien. Großes internationales Aufsehen erregte ihre Ermordung im Oktober 2006 in ihrem Wohnhaus in Moskau. Ein Artikel von ihr über Folter in Tschetschenien sollte zusammen mit Fotos wenige Tage nach ihrer Ermordung in der Zeitung "Novaya Gazeta" erscheinen.

Anna Politkowskaja
"Die russischen Behörden müssen den Prozess gegen die bisher Festgenommen so schnell wie möglich eröffnen und transparent führen", fordert ROG. "Denn es ist bislang unklar, ob die
wahren Täter und Hintermänner unter ihnen sind." Daher müsse auch parallel in alle Richtungen weiter ermittelt werden. "Der Mord muss lückenlos aufgeklärt werden. Mögliche Verstrickungen von Politik, Geheimdienst und Polizei dürfen dabei kein Hindernis sein."

Die russische Staatsanwaltschaft geht offiziell davon aus, dass für den Meuchelmord eine Gruppe tschetschenischer Krimineller mit Unterstützung von Mitarbeitern des russischen Geheimdienstes den Mord verübt hat. Der Auftraggeber soll von außerhalb Russlands agiert haben. Elf Personen sind nach offiziellen Angaben in Zusammenhang mit dem Mord festgenommen worden, unter ihnen der tschetschenische Politiker Shamil Burajev. Polizisten und Angehörige des Innenministeriums sollen Informationen über Politkowskaja zur Verfügung gestellt haben.

Mangelnde Strafverfolgung gefährdet laut ROG massiv kritische Journalisten in Russland. "Die russische Regierung muss sich daher unmissverständlich hinter all jene stellen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte in Russland einsetzen, so wie Anna Politkowskaja es getan hat."

Reporter ohne Grenzen erinnert übrigens heute Mittag Punkt zwölf gemeinsam mit amnesty international in Berlin mit einer Mahnwache vor der russischen Botschaft an die mutige Journalistin. In Rom und im südfranzösischen Perpingnan werden öffentliche Plätze nach ihr benannt. Weitere Termine zum Gedenken an Anna Politkowskaja gibt's übrigens auf der ROG-Homepage und selbstverständlich in ihrer Zeitung. Die erinnert in ihrer heutigen Ausgabe daran, dass Politkowskajas Nummer just an ihrem Todestag um 16.01 Uhr abgeschalten wurde. Heute zwischen 12 und 18 Uhr (Moskauer Zeit) soll Anya's Nummer (495.798.10.34) freigeschalten werden. Jeder kann sich melden, seine Meinung sagen, auf Missstände in Russland hinweisen oder einfach nur über Anna sprechen. “Anya’s number” soll dann ab morgen die Spezialnummer der Novaya Gazeta für Menschenrechtsverletzungen werden. Gute Idee!

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Donnerstag, 27. September 2007

Barsche Space Invaders

Leiden Sie hin und wieder an Schwindelanfällen oder Gleichgewichtsstörungen? Befällt Sie auf Schiffsreisen die Seekrankheit? Dann werden Sie wohl die ersten sein, die vom Ausflug der Hohenheimer Buntbarsche profitieren werden. Wissenschaftler vom Zoologischen Institut der Uni Hohenheim haben in Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos vom Weltraumbahnhof Bajkonur aus ihre Fische ins All geschossen - gestern früh sind die "Space Invaders" wohl behalten gelandet.

Deutsche Buntbarsche im All
"Kasachstan am Mittwoch, 26. 09.2007, um 9:00 Uhr MESZ: Nach zwölf Tagen im All sind die Buntbarsche der Universität wieder sicher zur Erde zurückgekehrt. Nun beginnt für Professor. Reinhard Hilbig und Privatdozent
Dr. Ralf Anken vom Zoologischen Institut der Universität Hohenheim die Auswertung: Durch Untersuchungen an Ohrensteinchen der winzigen Fischlarven suchen sie grundlegende Erkenntnisse und Therapieformen für Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Krankheiten von der Seekrankheit bis zur Weltraumübelkeit.

Sachte setzt die Satelliten-Kapsel an Fallschirmen in Kustanai (Quostanai) im Norden Kasachstans auf. An Bord der mannshohen Kugel: ein silberner Würfel, etwa so groß wie vier Schuhkartons. Erleichtert atmen Professor Hilbig und Dr. Anken auf: Schon einmal hatten sie 30 Fische zu Forschungszwecken in Richtung All geschickt - doch bei der Landung verglühte das Space-Shuttle Columbia in einer der größten Katastrophen der Raumfahrt.

SpaceaquariumZwölf Tage lang ist der Silberwürfel die Heimat für die am russischen Weltraumbahnhof in Baikonur auf die Reise geschickten Buntbarsche gewesen. Als Lebenserhaltungssystem hatten die Wissenschaftler gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Ökophysiologie der Pflanzen in Erlangen sowie der Firma Kayser-Threde in München ein neues aquatisches Lebenserhaltungssystem (Spezialaquarium) entwickelt. Darin befanden sich neben den Fischen noch Algen, die den lebensnotwendigen Sauerstoff für die Fische produzierten.

,Der schwierigste Part ist überstanden', kommentierte Professor Hilbig, als er vor wenigen Minuten den Container mit den Fischen vom Bergungsteam in Empfang nahm. Tatsächlich hatte das Landemanöver den Forschern die geringste Sorge gemacht. ,Aus anderen Tests - zum Beispiel Experimenten am Fallturm oder bei Parabelflugexperimenten - haben wir gelernt, wie widerstandsfähig diese kleinen Fische sind', erläutert Dr. Anken.

,Noch gestern sind unsere kleinen Weltraumtouristen im Video aus dem All munter umhergeschwommen und haben auch einige kleine Loopings gedreht - wie das kleine Fische eben tun - der Downlink war eindeutig!', berichtet Ralf Anken (auf das Video darf man gespannt sein, Anmerk. der Redaktion).

Im nächsten halben Jahr werden Anken und Hilbig mit der Auswertung der Ergebnisse aus dem Forschungsexperiment beschäftigt sein. Untersucht werden die Schweresteinchen im Innenohr der Fische bzw. deren Entwicklung/Wachstum während des Aufenthalts im All.

Doch der Weltraum hat noch immer keine Ruhe vor fischigen Besuchern. Bereits im November ziehen Hohenheimer Fische wieder die Raumanzüge an, um mit einer kleinen Rakete in 250 Kilometern Höhe sechs Minuten lang die Schwerelosigkeit zu erleben. ,Bei diesem Flug geht es vor allem darum, die Fische beim Übergang in die Schwerelosigkeit zu filmen. Auch wollen wir wissen, wie schnell sie sich anpassen', so Anken.

Ziel der Forschung an den Gleichgewichtsorganen der Fische sind neue Erkenntnisse, die unter anderem das Phänomen von Gleichgewichtsstörungen einer Klärung näher bringen sollen. Damit ließen sich möglicherweise Therapiemöglichkeiten für bisher weitgehend unerklärbare Krankheiten der Gleichgewichtssinne entwickeln, von denen zahllose Menschen betroffen sind. Bei entsprechenden Krankheiten leiden die Patienten unter schlagartig auftretendem Schwindel und Orientierungslosigkeit sowie Unwohlsein. Verantwortlich dafür sind vermutlich winzige Steinchen im Innenohr, die sogenannten Otolithen, die uns - unter Einbezug visueller Information - unsere dreidimensionale Lage im Raum vermitteln.

Für die Grundlagenforschung am Innenohr werden die Untersuchungen an Fischen durchgeführt, weil der Bereich im Ohr, der für die Schwerkraftwahrnehmung verantwortlich ist, bei Fischen genau wie beim Menschen funktioniert - nur das die Ohrsteinchen beim Fisch wesentlich größer sind, da er sich unter Wasser orientieren muss.
"

Quelle: idw-online

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Mittwoch, 19. September 2007

Schäublone im Fenster - heikel

"Wir haben einen Zustand erreicht, in dem die Exekutive eine Allmacht im Staate darstellt, die keinerlei verfassungsrechtliches Gewissen mehr hat." Diese markigen Worte stammen nicht etwa aus den dunklen Archiven deutsch-deutscher Vergangenheit. Kein Geringerer als der renommierte Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe Universität, Peter-Alexis Albrecht, sieht sich zu dieser erschreckenden Beurteilung der innenpolitischen Entwicklung in der Bundesrepublik veranlasst. "Man will die Sicherheit schützen, man will die Sicherheit optimieren und dann ist alles möglich . . ." orakelt der Professor weiter in dem Demosong "Grundrechtsterror (mp3, 4,972 KB)".

Schaeuble bringt Licht ins Dunkel
Was inzwischen alles möglich ist, darüber hatte sich der Münchner Informatikstudent Thomas Knittel (22) Anfang April keine Gedanken gemacht, als er sich die so genannte Schäublone ausgedruckt und ins Seitenfenster seines Autos pappte. Das ging ja auch monatelang gut. Doch jetzt ist Schluss mit lustig. Vergangene Woche wurde der 22-Jährige - so steht es bei jetzt.de zu lesen - in Schwabing von vier (!) Beamten während einer Polizeikontrolle angezeigt. Einem der Beamten war nämlich der Gedanke gekommen, es könne sich bei dem Konterfei Schäubles über dem Schriftzug Stasi 2.0 um eine Beleidigung handeln. Knittel musste für drei Stunden mit aufs Revier, die Schäublone wurde beschlagnahmt, und inzwischen hat Polizeisprecher Markus Dengler bestätigt, dass die Anzeige bei der Münchner Staatsanwaltschaft in Bearbeitung ist. Ob es zu einer weiteren Verfolgung oder gar einem Prozess kommt, ist derzeit noch unklar.

Alles ist möglich!


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